Herz Jesu Feuer 2013
Juni 10, 2013 von hermann ladner
Am Sonntag, den 09. Juni machten sich 20 Männer der FF Zams auf den Weg zum Burschlboden um die traditionellen Herz Jesu Feuer vorzubereiten. Während die MK Zams beim Pavillon den letzten Marsch ihres Herz Jesu Konzertes anstimmte, entzündeten wir das Bergfeuer am Burschl und bildeten damit einen würdigen Abschluss dieses historischen Tiroler Feiertages.
Geschichtliches zum Herz Jesu Feuer: Im Frühjahr 1796 traf der Krieg das Land Tirol vollkommen überraschend und dementsprechend unvorbereitet. Das Land blieb während der Jahre, als der Kaiser gegen die Franzosen in Belgien und Norditalien kämpfte, vollkommen unberührt. Die Tiroler verfügten nämlich über das Privileg, das Kaiser Maximilian I. im Landlibell von 1511 festsetzte, weder an Kriegen außerhalb des Landes teilnehmen zu müssen, noch diese Kriege finanziell zu unterstützen. Im Gegenzug mussten die Tiroler dafür aber die Verteidigung ihres Landes selbst übernehmen. Diese Tatsache war der Regierung in Wien allerdings immer ein Dorn im Auge, weshalb Kaiser Joseph II. einerseits die jährlichen Übungen der Bevölkerung vernachlässigte und andererseits die Volksbewaffnung.
Das Land Tirol wurde im April 1796 in Kriegsbereitschaft versetzt. Dies bedeutete, dass alle waffentauglichen Männer militärisch geschult wurden. Schon nach drei Wochen wurde ein 7.000 Mann starkes Heer in die südlichen Grenzen geschickt. Vom 30. Mai bis 1. Juli desselben Jahres trat der kleinere, 24 Mitglieder umfassende, Ausschus der Tiroler Landstände in Bozen zusammen, um über die Situation zu beraten. Es war die Idee des Pfarrers von Wildermieming, Anton Paufler, die der Stamser Abt Sebastian Stöckl aufgriff und dem Tiroler Landtag vorschlug, das Land dem "Heiligsten Herzen Jesu" anzuvertrauen und so göttlichen Beistand zu erhalten. Dieser Vorschlag wurde von den Ausschussmitgliedern einstimmig angenommen. Man achtete besonders darauf, dass dieser feierliche Schwur das ganze Land betraf, um damit ein einigendes Band zu schaffen. Dies hatte zur Folge, dass der Landsturm einen bis dahin noch nie erlebten Zulauf an Freiwilligen erlebte. Als daraufhin Hofers Truppen in der Schlacht gegen die Franzosen und Bayern überraschend siegten, wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag.